Proktologie

Hämorrhoiden:Die typischen Zeichen eines Hämorrhoidalleidens sind hellrote Blutspuren auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier. Zusätzlich können auch Brennen, Nässen und nachfolgende nässende Ekzeme Zeichen eines Hämorrhoidalleidens sein.

Analfissur: Die Analfissur macht sich durch starke Schmerzen bei und nach der Stuhlentleerung bemerkbar. Durch diese Schmerzen kann das Sitzen unmöglich werden. Blutbeimengungen zum Stuhl oder auf dem Toilettenpapier sind ebenfalls möglich.

Analfistel: Eine Analfistel kann die gleichen Symptome verursachen wie ein Hämorrhoidalleiden, allerdings fallen bei Fistelerkrankungen oft eitrige Absonderungen neben dem After auf. Anale Abszesse werden vom Patienten dagegen typischerweise als zunehmend schmerzhafte Schwellung und Rötung neben dem After bemerkt. Manchmal entleert sich aus einem Abszess spontan übelriechender Eiter durch die Haut nach außen. Tiefliegende Abszesse sind schwer zu erkennen und fallen nur durch allgemeines Krankheitsgefühl, Blasenentleerungsstörungen oder Fieber auf.

Ein Hämorrhoidalleiden im Stadium I wird erfolgreich mit Salben, Zäpfchen und Stuhlregulation behandelt. Im Stadium II kann diese Therapie durch die ambulante, schmerzfreie Verödung der Hämorrhoiden ergänzt werden. Im Stadium III und IV muss in den meisten Fällen eine Operation erfolgen. Dabei werden die geschwollenen Hämorrhoiden entfernt und die blutzuführenden Schlagadern in Vollnarkose unterbunden. Der Eingriff dauert etwa 30 Minuten und kann in verschiedenen Techniken durchgeführt werden. Die optimale Technik wird mit jedem Patienten individuell vor der Operation besprochen. Hier stehen alle modernen Operationsverfahren (Stapler-Resektion/OP nach Longo, Gummibandlegatur, offene Resektion/OP nach Parks, etc.) zur Verfügung.

Eine Analfissur kann oft durch Zäpfchen, Stuhlregulation und durchblutungsfördernde Salben geheilt werden. Wenn eine derartige Therapie unwirksam bleibt, wird in einer 10-15 Minuten dauernden Vollnarkose die Fissur ausgeschnitten (Fissurektomie). 

Anale Fisteln werden in Vollnarkose sondiert und möglichst komplett freigelegt. Dabei darf der Schließmuskelapparat nicht geschädigt werden. Fisteln, die durch den Schließmuskel verlaufen oder ausgedehnte Fistelsysteme können daher mehrere Eingriffe erforderlich machen. Komplexere Operationen sind nur in Ausnahmefällen erforderlich.

Anale Abszesse werden in der Regel zunächst in Vollnarkose eröffnet und der enthaltene Eiter entleert. Die zugrunde liegende Fistel kann nicht immer sofort, sondern häufig erst nach Abklingen der akuten Entzündung in einem weiteren Eingriff behandelt werden.

Um Schmerzen nach dem Eingriff zu vermeiden, erhält jeder Patient eine spezielle individuelle Schmerztherapie.

Alle üblichen Toilettenartikel und Wechselkleidung wie für einen Kurzurlaub.

Im Normalfall dauert der stationäre Krankenhausaufenthalt ca. 2 – 3 Tage.

Bei komplizierten Fisteln oder Abszessen sind spezielle Nachbehandlungen erforderlich, die vom behandelnden Arzt mit jedem Patienten individuell vereinbart werden. In diesen Fällen kann der stationäre Aufenthalt länger dauern. Nach kompletter Abheilung der Wunden ist in der Regel keine besondere Nachbehandlung mehr erforderlich.

Wichtig ist die aktive Teilnahme des Patienten am Genesungsprozess.