Magenspiegelung

Die moderne Endoskopie hat in den letzen zwanzig Jahren dank stetiger technischer Verfeinerung enorme Fortschritte gemacht. Wegen der verbesserten optischen Qualität konnte insbesondere der Durchmesser der Instrumente dauernd verkleinert werden, so daß heute die Zeiten des sogenannten “dicken Schlauches” vorbei sind. Leider hat die Spiegelung noch immer bei zu vielen Leuten einen schlechten Ruf. Dieser beruht nicht zuletzt auf Erfahrungen aus der “Pionierzeit” dieser Untersuchung. Es soll das Ziel dieser kleinen Information sein, die verständliche Angst, nicht zuletzt auch vor dem Ungewissen, abbauen zu helfen.

Über viele einzelne Glasfaserbündel, welche zu einem sehr biegsamen schlauchförmigen Instrument zusammengefasst sind, wird von einer speziellen Lichtquelle aus Kaltlicht in die Speiseröhre, den Magen und den 12-Fingerdarm geleitet. Dank einem ausgeklügelten optischen System entsteht ein scharfes, farbiges Bild, welches dann je nach verwendetem Gerät ebenfalls über Glasfaserbündel (alte Generation, bei uns nicht mehr in Verwendung) oder aber elektronisch zum Monitor und somit zum Auge des Untersuchers zurückgeleitet wird. Mittels in einer nach allen Richtungen biegsamen Instrumentenspitze kann praktisch jeder Punkt des zu untersuchenden Hohlorganes sichtbar gemacht werden. Über eine Verbindung mit einem Computer und einem Drucker werden diese Bilder dann gespeichert und ausgedruckt.

  • Die Untersuchung ist schmerztolerabel, insbesondere bei Verabreichung einer Beruhigungsspritze.
  • Hohe Aussagekraft wegen direkter, naturgetreuer und farbiger Betrachtung des Organs.
  • Schmerzlose Entnahme von Gewebe zur Untersuchung unter dem Mikroskop oder mittels Reagenzien.
  • Die Untersuchung kann ambulant in der Praxis durchgeführt werden.
  • Bei evtl. vorhandenen Polypen können diese meist gleichzeitig entfernt werden.

Nachteile:

Eine Endoskopie ist eine invasive Untersuchung mit der Möglichkeit von Verletzungen. Komplikationen sind dank dem steten technischen Fortschritt und der Erfahrung eines gut ausgebildeten Untersuchers äußerst selten geworden. Die routinemäßig durchgeführte Spiegelung gilt heute als ungefährliche Untersuchungsmethode.

Alternativen:

Das wäre die Untersuchung der genannten Organe mittels Röntgen. Eine wesentliche Einschränkung gegenüber einer Spiegelung besteht darin, daß keine Gewebeproben entnommen und kein ev. vorhandener Polyp abgetragen werden kann. In bestimmten Fällen oder bei unüberwindbarer Abneigung gegenüber einer Untersuchung mittels Spiegelung kann auf diese Methode unbeschadet zurückgegriffen werden.

Darunter versteht man die Untersuchung der Speiseröhre, des ganzen Magens und der oberen Anteile des Zwölffingerdarmes, der bereits zum Dünndarm gezählt wird, unter direkter Sicht.

1. Die wichtigste Voraussetzung ist ein von Speiseresten freier Magen. Bitte halten Sie sich genau an die Anweisungen. Je besser Sie vorbereitet sind, desto rascher und aussagekräftiger kann die Untersuchung durchgeführt werden.

2. Informieren Sie uns über die Einnahme etwaiger Medikamente (z.B. zur Blutverdünnung), ev. Allergien auf Medikamete, eine mögliche oder gesicherte Schwangerschaft u.ä., da dies für die Untersuchung von Bedeutung sein kann.

3. Kommen Sie mit einem öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns oder lassen Sie sich mit dem Auto fahren, weil möglicherweise eine Beruhigungsspritze verabreicht wird. Informieren Sie uns, wenn Sie auf das eigenhändige Lenken Ihres Autos angewiesen sind.

4. Verzichten Sie auf die Mitnahme von Schmuck und Wertgegenständen. Je weniger Sie mithaben, desto weniger können Sie verlegen.

5. Wenden Sie sich an uns, wenn bezüglich dieser Untersuchung Unklarheiten bestehen.

Denken Sie daran: eine Spiegelung ist in der Regel schmerzlos. Sie dauert am Magen etwa 10 Minuten.

In bequemer Linksseitenlage wird das flexible Instrument eingeführt und langsam vorgeschoben, wobei gleichzeitig etwas Luft eingeblasen wird, um den Verdauungskanal zu entfalten. Dadurch entsteht gelegentlich ein Druck- und Blähungsgefühl.

Der tiefste Abschnitt der Untersuchung ist meist der absteigende Teil des 12-Fingerdarmes. Beim langsamen Zurückziehen des Instrumentes werden die einzelnen Abschnitte genau betrachtet, ggf. Gewebsproben entnommen oder ev. vorhandene Polypen abgetragen.

Als einzige häufigere Nachwirkung der Magenspiegelung kann es zu leichten Blähungen durch die eingeblasene Luft kommen. Bei einer von Ihnen gewünschten Verabreichung einer Beruhigungsspritze werden Sie unmittelbar nach der Untersuchung noch für kurze Zeit ausruhen. Ein Verkehrsmittel sollten Sie nach einer solchen Untersuchung mit gleichzeitiger Verabreichung einer Beruhigungsspritze für die Dauer eines Tages nicht mehr selbst lenken. Sie sollten dafür sorgen dass Sie entweder abgeholt, oder von einem Taxi nachhause gebracht werden. Andere Nebenwirkungen (Blutung, Perforation etc.) sind äußerst selten und kommen meist nur im Rahmen der Abtragung breiter und ungünstig gelegener Polypen vor. Auf die Abtragung solcher ungünstiger Polypen wird aber bei einer ambulanten Untersuchung verzichtet, in diesen Fällen vereinbaren wir mit Ihnen eine stationäre Therapie.